USA Tag 2 | Hollywood
- Biokind
- 11. Mai 2016
- 5 Min. Lesezeit
USA Tag 2.

Unausgeschlafen mit kribbeln im Körper und seit zwei Uhr nachts Wach, warteten wir also auf das Sonnenlicht von Los Angeles. Um 7 Uhr war es dann soweit und endlich durften wir die Nacht zum Tage machen. Wir machten uns nach einem eher unleckeren amerikanischen Toastbrot Frühstück auf den Weg, um eine Sim Karte für mobiles Internet zu besorgen.
Der Apple ähnliche Handy laden lag eine halbe Fussstunde entfernt von unserem Haus, also bekamen wir somit den ersten Eindruck von den anderen Gegenden rund um Down Town City. Aber irgendwie sah irgendwann alles gleich aus. Ein leeres Strassengeschäft reihte sich an das nächste und an jeder ecke Stand irgendwo eine Mexikanische Frau, die ihr Glück darin versuchte bunte Kleider und billige Plastikrosen zu verkaufen.
Aber ja, es gibt auch schöne ecken hier.
Schliesslich angekommen besorgten wir also so eine At&T 5 GB Simkarte für 60$. Wer also mal in den Staaten ist und ein flächendeckenderes Netz wünscht ist anders als bei H2O Mobile vielleicht besser dran. Diesen Tipp gaben uns zumindest sämtliche USA reisende mit auf den Weg. Danach besorgten wir uns noch eine TAP Day Card um die öffentlichen Mittel nutzen zu können. Für sieben Doller völlig okay. Auch die Bedienung am Automaten war total einfach gestaltet. So machten wir also auf den Rückweg unsere erste Busfahrt durch LA die sich daraus komplizierte, da man in allen Bussen den kompletten Kinderwagen auf und abbauen muss bevor man einsteigt. Egal wie groß dieser und wie winzig der Säugling darin ist. :O
Wohl aus dem Grunde, weil in der vorderen Mitte der platz freigehalten werden muss um Rollstuhlfahrer zu befördern. Die übrigens anders als in Deutschland nicht hinten, sondern vorne eine automatische Rampe herunterfährt auf dessen die Passagiere dann einsteigen können.
Finde ich ein wenig übertrieben. Schliesslich gäbe es im hinteren Abteil noch genug Platz um mind. drei Kinderwägen zu platzieren aber naja – andere Länder andere Sitten…
komplizierter wird es dann, wenn man mehrmals umsteigen muss, dass ist schon seeehr lästig und vor allem Kraftraubend. Weil man hat ja nicht nur das Kind auf dem Arm, sondern auch noch sämtliche Taschen dabei. Ai Ai Ai.
"Zuhause" angekommen gab´s erstmal Nudeln mit Tomate und Lotta schlief ihre drei Stunden bis 15 Uhr auf der Veranda bei Schatten. Apropos schlaf. Ich glaube das reisen setzt ihr ganz schön zu. Nicht, dass sie quengelig ist, nein sie ist genauso Froh und Munter wie immer aber ich merke, dass sie momentan einfach viel mehr Schlaf als sonst benötigt. Aber dafür haben wir zum Glück unseren blauen Teutonia mit bequemer Liegefunktion mitgenommen.
Der Mercedes unter den Kinderwägen – wie ich finde.
Er ist zwar doppelt so schwer wie unser alter Bugaboo, aber er hat einfach die immer noch besten Eigenschaften! Gepolstertes Sitzen, gesundes gerade schlafen und ein Lichtschutzfaktor 50+ Dach. Ideal also für uns in dieser Situation. Darum bin ich sehr froh, dass wir nach Amerika NICHT wie eigentlich gedacht, die Kraxe mitgenommen haben. Die wäre auf Dauer nämlich sehr unbequem gewesen. Puh Glück gehabt.
Am Nachmittag fuhren wir dann (inkl. umstiegs-komplizierung durch den Kinderwagen) ins Herz von Los Angeles auf den Walk of Fame. Und ähm.. ja. Ich war schon irgendwie enttäuscht.
Ich hatte mir das alles viel größer und abseits jener wild befahrenen Strasse vorgestellt.
Aber als wir aus dem letzten Bus ausstiegen, standen wir schon direkt mit unseren Füssen auf dem ersten roten Stern. Aber kein Tourist war weit und breit zu sehen. Kein Glitzer, kein Glamour.
Das zog sich dann eine ganze Meile lang so, bis wir irgendwann vor einer offenen Mall standen, vor dessen sich im Grunde alles Touristische auf einer kurzen Strecke einsammelte um ihre Fotoapperate auf den Sternen Boden zu richten.

Kevin Costner, Kermit the Frog und Robert De Niro gab´s u.a zu sehen aber… als ich mir das so ansah fand ich nichts besonders mehr daran. Komisch. Ich wollte immer schon mal nach Hollywood um das zu sehen und ich hätte das sicherlich auch total aufgeregt gefunden als Teenager, aber jetzt als Mama die den Kopf eigentlich damit voll hat, dass das Baby essen im Bauch und immer schön an Mamas Hand bleibt und bloss in diesem getrubel nicht verloren geht, war da nicht mehr so viel Freude von übrig. Oder es lag vielleicht daran, dass dieser eine „besondere Ort“ zwischen all den vielen bunten Geschäften, zwischen all der großflächigen Werbung die überall in jeder Strasse zu finden ist, gar nicht mehr wirklich ins Auge sticht.
Hier ist eben alles BIG. Selbst ein Charles Dinner Restaurant leuchtet in allen erdenklichen Farben, als wenn es DAS GROSSE Ding der Welt wäre.
Ich merke, ich bin zu alt geworden für diesen Glitzer Kram. Und überhaupt, sind diese Prominenten die sich ihre Namen auf dem Boden haben eingravieren lassen, doch im Grunde genauso gleich wie ich. Sie brauchen essen, liebe und suchen Schutz und Geborgenheit wenn sie abends zu Bett gehen. Wahrscheinlich drehen sie sich alle noch in Fötchenstellung wenn sie schlafen gehen. Mein Leben getauscht mit ihnen, hätte ich aber trotzdem gern. Schauspielerei war schon immer mein liebstes und wenn ich gekonnt hätte, hätte ich diesen Beruf total gerne gelernt.
Aber so ist es auch schön wie es ist. ;-)
Am Abend gingen wir nochmal in den Supermarkt um die Ecke und diesmal sah ich mir die Menschen einmal etwas mal genauer an. Alle waren hektisch, die Armut ihnen ins Gesicht geschrieben und ihre Körper quollen aus den Klamotten. Amerika ist Dick.
Kein Wunder bei all den Fettigen, Zuckerhaltigen und Fertiggerichten die es hier in hülle und fülle zu finden gibt. Gesundheit scheint hier nur den reichen zur Verfügung zu stehen.
So kosten hier 2,5 Liter Orangensaft mit 3 % Fruchtgehalt 99ct – eine 1L. Packung 100% iger Saft aber 3,99$. Und überhaupt, finde ich all diese mit Bisphenol A belasteten massen Verpackungen überaus Gesundheitsschädigend. Gerade hier in Amerika gibt es eben nicht diesen Verbraucherschutz wie wir ihn in Deutschland genießen, wo erst vor verkauf alles Geprüft und freigegeben wird bevor es in den Handel kommt (mal davon abgesehen, dass auch bei uns so fast alles mit Bisphenol A, Aluminium und Co in Verbindung kommt)
Aber.. ja! Na klar es gibt hier auch Obst und Gemüse keine Frage.
Aber wenn ich eine überdimensional hochgezüchtete Paprika oder Zwiebel sehe, dann frage ich mich schon, wie genmanipuliertes Essen auf den Körper wirkt. Zum Glück essen wir drei schonmal kein Fleisch! Was da allein an Wachstumshormonen drin ist.. uiuiui. Nun gut.
Ich kann es nicht ändern, nur verhindern. Ich hoffe also darauf, dass das Freihandelsabkommen zwischen uns und den USA scheitern wird. :O Denn sonst werden wir die gleichen Zustände erwarten können. Gute Nacht. Oh weh.. (mach ich mir zu viele Gedanken?
Aber wenn ich sie mir nicht mache, wer macht sie sich dann?…)

Das Hollywood Sign hätte ich zwar gerne noch an diesem Tag eingefangen und wir waren auch wirklich nah dran, aber ich glaube um etwas näher dran zu kommen brauchen wir beim nächsten Besuch einen Mietwagen. Es steht also noch auf der Liste der Dinge, die ich unbedingt auf Foto brauche. Auch, um mich davon zu überzeugen das eben nicht alles Gold ist was glänzt. Überhaupt zeigt mir diese Reise bisher, dass es vor Ort in der Gesamtansicht – doch irgendwie anders aussieht als wie man das auf einem einzigen Foto zu glauben mag, wenn man sich so eins aus der Ferne ansieht. Ich bin sehr gespannt, was mich die Wildnis in den Nationalparks lehrt. Ob es dort genauso ist? …
Und jetzt – ab ins Bett.
Morgen soll es zum Santa Monica Pier gehen.
Also wenn wir´s schaffen. Oder noch Lust haben. Oder auch nicht. Wie auch immer. Irgendwie so.
Hi Hi.
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